Ist entkoffeinierter Kaffee gesund?

Entkoffeinierter Kaffee erfreut sich besonders großer Beliebtheit bei Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten möchten oder müssen. Koffeinjunkies wiederum verurteilen vehement die reine Existenz von koffeinfreiem Kaffee – für sie gilt: “Death before Decaf”. 

Aber ist entkoffeinierter Kaffee tatsächlich eine gesündere Alternative zum herkömmlichen Kaffee? In diesem Ratgeber gehen wir auf die gesundheitlichen Aspekte von entkoffeiniertem Kaffee ein und klären Mythen und Missverständnisse.

Ist Kaffee überhaupt gesund?

Bevor wir auf die maßgeblichen Unterschiede zwischen entkoffeiniertem und koffeinhaltigem Kaffee eingehen, klären wir eine grundlegende Frage: Ist Kaffee gesund oder ungesund?

Kurz und knapp: Ja, Kaffee ist gesund – und zwar mit und ohne Koffein!

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kaffee einige positive Auswirkungen haben kann: 

  • Steigerung der Gehirnaktivität sowie Konzentration
  • Gesteigerte Leistungsfähigkeit durch mehr Sauerstoff in den Muskeln
  • Höhere Herztätigkeit
  • Gesteigerte Nierenfunktion
  • Angeregte Verdauung

Aber jetzt leider die Hiobsbotschaft: Diese positiven Aspekte werden primär der Wirkung von Koffein im Kaffee zugeschrieben, so auch der aufputschende Effekt bzw. die gesteigerte Hirn- und Herztätigkeit.

Ist entkoffeinierter Kaffee gesund?

Heißt das folglich, dass entkoffeinierter Kaffee schädlich ist und man ausschließlich koffeinhaltigen Kaffee trinken sollte? Nein, das ist ein Trugschluss.

Was ist ungesund an Kaffee?

Und natürlich gibt es auch hinsichtlich der positiven Wirkung von koffeinhaltigem Kaffee Einschränkungen, wie bei fast allem: Mehr als fünf, sechs Tassen Filterkaffee am Tag können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben (1). Dazu gehören Herzrasen, Nervosität, Schlafprobleme und Zittern.

Gut zu wissen: Laut EU-Richtlinien darf ein Kaffee als koffeinfrei gekennzeichnet werden, wenn er nicht mehr als 0,1 % Koffein enthält. Zum Vergleich: In einer normalen Tasse Filterkaffee (ca. 150 ml) sind ungefähr 80 mg Koffein enthalten. Liegt der Koffeingehalt unter 0,08 %, so darf der Kaffee als "koffeinfrei" bezeichnet werden.

Aber das liegt ebenfalls primär am enthaltenen Koffein – und der Koffeingehalt unterscheidet sich wiederum je nach Kaffeesorte und Kaffeezubereitung. Auch die persönliche Verträglichkeit sowie die Gewohnheit spielen eine Rolle. Man gewöhnt sich an den Konsum und entsprechend auch an das Koffein. 

Zudem vertragen manche Menschen koffeinhaltigen Kaffee grundsätzlich nicht so gut. Vor allem bei Bluthochdruck sollte eher auf Koffein verzichtet werden. Bei Magen-Darm-Problemen und Sodbrennen ist eine milde, säurearme Sorte, die nicht dunkel geröstet wurde, empfehlenswert.

Aber was gilt nun, wenn dem Kaffee das Koffein entzogen wurde? Ist koffeinfreier Kaffee gesund, auch wenn du mehr als vier Tassen täglich trinkst? Im Folgenden findest du einen Vergleich zwischen koffeinfreiem und koffeinhaltigem Kaffee.

Entkoffeinierter Kaffee vs. koffeinhaltiger Kaffee

Bei einer Gegenüberstellung der gesundheitlichen Auswirkungen von koffeinhaltigem und koffeinfreiem Kaffee zeigt sich, dass sich die Vorteile – abgesehen von den bereits genannten Auswirkungen des Koffeins – tendenziell überschneiden

Eine Ausnahme ist die Studie, die besagt, dass entkoffeinierter Kaffee den Cholesterinspiegel steigen lässt. Die Forschungsergebnisse legen aber Vorsicht nahe, denn sie sind eher begrenzt und uneinheitlich.

Es lässt sich also sagen, dass entkoffeinierter Kaffee gesund ist, aber nicht zwingend gesünder als koffeinhaltiger Kaffee. 

Wichtig: Auch ist die Annahme mittlerweile einfach falsch, dass entkoffeinierter Kaffee schlecht schmeckt, da er sein Aroma verliert. Koffeinfreier Kaffee, der durch CO₂-Extraktion entkoffeiniert wurde – die Methode, die wir auch bei RAUWOLF anwenden – steht dem koffeinhaltigen Pendant in Sachen Geschmack und Aroma um fast nichts mehr nach. 

Wenn du mehr zur Entkoffeinierung wissen willst, lies unseren Ratgeber zum Thema: Entkoffeinierter Kaffee: Herstellung, Wirkung und 7 Fakten zum Kaffeetrend.

Was macht entkoffeinierten Kaffee gesund?

Dass sowohl koffeinhaltiger als auch koffeinfreier Kaffee gesund sind, rührt daher, dass sowohl entkoffeinierter als auch koffeinhaltiger Kaffee Antioxidantien enthält (2). Antioxidantien überstehen den Prozess der Entkoffeinierung zudem problemlos. Sie schützen uns vor: 

  • Krebs, 
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 
  • Typ-2-Diabetes und 
  • Grauem Star (3).

Polyphenole, wie Chlorogensäure, sind in Kaffee enthalten und haben antioxidative Eigenschaften und wirken entzündungshemmend. Da Mikroentzündungen häufig als Ursache für viele, insbesondere chronische Krankheiten gelten, ist ein entzündungshemmendes Nahrungsmittel wie Kaffee empfehlenswert – dies gilt auch für die entkoffeinierte Variante.

Obwohl beim Rösten der Kaffeebohnen einige Antioxidantien verloren gehen, die im grünen, also ungerösteten, Kaffee vorhanden sind, entstehen durch den Röstprozess neue Antioxidantien. Dies führt dazu, dass gerösteter Kaffee oft einen höheren Antioxidantiengehalt aufweist als Rohkaffee. Besonders bei Arabica-Sorten ist das der Fall.

Robusta-Sorten sind von Natur aus reich an Antioxidantien, eine gute Röstung erhält den Anteil dieser wichtigen Stoffe. Die Aussage, dass Rösten schädlich ist, ist also falsch. Weiterhin belegen Studien, dass die Zugabe von Milch zu Kaffee, wie beispielsweise bei einem Latte macchiato oder Flat White, die Antioxidantien nicht negativ beeinflusst (4).

Schwangere Frau trinkt Kaffee gemeinsam mit ihrem Partner

Wann ist entkoffeinierter Kaffee gesünder für mich?

Grundsätzlich machst du also mit dem Konsum von entkoffeiniertem Kaffee genauso wenig falsch wie beim Genuss von koffeinhaltigem Kaffee.

Leidest du aber unter einem (oder mehreren) der folgenden Probleme, ist koffeinfreier Kaffee gesünder für dich:

  • erhöhter Blutdruck
  • Magen-Darm-Probleme
  • Sodbrennen
  • Schlafprobleme
  • Unruhe und Nervosität

Wichtig: Werdende Mütter sollten entkoffeinierten Kaffee in der Schwangerschaft bevorzugen (5), da bei normalem Kaffee das Koffein über den mütterlichen Blutkreislauf das ungeborene Kind erreichen kann. 

Auch für stillende Mütter ist koffeinfreier Kaffee gesünder, da auch über die Muttermilch Koffein an das Baby weitergegeben wird – wenn auch in viel geringeren Maßen.

Schlafprobleme, Stress & gereizter Magen

Kaffeeliebhaber, die schwer ein- und durchschlafen, ist entkoffeinierter Kaffee bestens geeignet. Auch kann das Koffein den Magen-Darm-Trakt reizen, den Blutdruck erhöhen sowie Sodbrennen auslösen. Mit entkoffeiniertem Kaffee entstehen diese Probleme nicht.

Menschen, die gegenüber Koffein empfindlicher sind, spüren unter Umständen eine innere Unruhe und entwickeln Angstzustände, Verdauungsprobleme oder Herzrhythmusstörungen. Bei einem gereizten Magen eignen sich neben der koffeinfreien Variante auch unsere magenschonenden Kaffeesorten, die weniger Säure enthalten.

Koffein-Gewohnheit

Möchtest du deinen Kaffeekonsum allgemein etwas reduzieren, dann kann es sein, dass dir das anfangs schwerfällt. Koffein gilt in der Medizin als “Arzneidroge”, bei der sich zwar keine richtige Sucht einstellt, aber eine Gewohnheit. Es ist deine Gewohnheit, die möchte, dass du morgens nach dem Aufstehen erst mal eine Koffein-Dröhnung bekommst.

Möchtest du diesen Drang loswerden, dann trainierst du dir mit einem koffeinfreien Kaffee die Gewohnheit ab, ohne auf den Genuss des Kaffeegeschmacks verzichten zu müssen. Aber: Die Entwöhnung von Koffein verursacht anfangs – für zwei, drei Tage – eventuell folgende Entzugserscheinungen:

  • Müdigkeit,
  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • Lustlosigkeit
  • Kopfschmerzen. 

Unter Umständen spürst du die Entwöhnung etwa eine Woche. Ist diese Phase vorbei, hast du deinen Körper vom Koffein entwöhnt.

Es gibt aber auch jene Menschen, die den ganzen Tag hindurch Kaffee trinken und ihren Konsum einfach etwas einschränken möchten und deshalb zu entkoffeiniertem Kaffee greifen. 

Entkoffeinierter Kaffee ist also für all jene Kaffeeliebhaber empfehlenswert, die gesundheitlich kein Koffein vertragen, es aufgrund seiner Nebenwirkungen vermeiden oder die Gewohnheit zügeln wollen.

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Wie wird Kaffee koffeinfrei?

Entkoffeinierter Kaffee, oft auch als Decaf bezeichnet, ist Kaffee, dem der Großteil seines Koffeins entzogen wurde. Die Entkoffeinierung erfolgt meist noch vor dem Rösten der Bohnen und kann durch verschiedene Methoden erreicht werden: 

CO₂-Verfahren

Flüssiges Kohlendioxid zirkuliert unter hohem Druck im Extraktionsbehälter, so wird das Koffein aus den Bohnen gezogen. Der Kreislauf kann wiederholt werden, bis der Kaffee frei von Koffein ist.

Entkoffeinierung von Kaffee mit CO2

Gut zu wissen: Das CO₂-Verfahren ist die Methode, die wir bei RAUWOLF einsetzen, da das Koffein sehr schonend entzogen wird. Das heißt, die Aromastoffe bleiben erhalten. Kohlendioxid ist zudem ein unbedenklicher, natürlicher Stoff. Lösungsmittelrückstände sind ebenfalls keine enthalten.

Der Schweizer-Wasser-Prozess

Der Rohkaffee wird mit entkoffeiniertem Rohkaffee-Extrakt vermischt. So geht das Koffein durch Sättigung in die Lösung über.

Entkoffeinieren mit Lösungsmitteln

Der Rohkaffee wird mit Wasserdampf und Wasser in Kontakt gebracht. Nach dem Dämpfen werden die Bohnen mit einem Lösungsmittel (Dichlormethan, Ethylacetat, Kohlendioxid, Wasser) behandelt. Dann wird der Kaffee getrocknet.

Triglycerid-basierte Entkoffeinierung 

Triglyceride aus pflanzlichen Ölen kommen bei dieser Methode zum Einsatz, um das Koffein aus den Kaffeebohnen zu entfernen. Dafür werden die Bohnen zuerst eingeweicht, dann die Triglyceride hinzugefügt.

Das Benzol-Verfahren wird nicht mehr angewendet, denn dabei werden die Kaffeebohnen zunächst in Salzwasser eingeweicht und dann mit Benzol behandelt, sodass sich das Koffein aus der Bohne löst. Benzol gilt als krebserregend und ist somit für die Entkoffeinierung ungeeignet.

Gesunder entkoffeinierter Kaffee vom Röstmeister

Koffeinfreier Kaffee bietet für viele Menschen eine hervorragende Alternative zur herkömmlichen Variante. Er bietet vollen Geschmack und reiches Aroma ohne Koffein. Bei RAUWOLF haben wir daher eine spezielle entkoffeinierte Sorte entwickelt, die Koffein-empfindliche Menschen, Schwangere und schlaflose Kaffeeliebhaber bedenkenlos genießen können und die zudem unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllt.

Rauwolf Tipp

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FAQ

Ist entkoffeinierter Kaffee genauso gesund?

Ja, koffeinfreier Kaffee ist grundsätzlich genauso gesund wie koffeinhaltiger. Beide Varianten enthalten Antioxidantien, welche vor z. B. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Grauem Star schützen. Koffein-Nebenwirkungen wie Unruhe, hoher Blutdruck, ein gereizter Magen und Schlafprobleme bleiben hingegen aus.

Ist koffeinfreier Kaffee gut fürs Herz?

Ja, das lässt sich so sagen, da entkoffeinierter Kaffee Antioxidantien enthält, die vor Herz-Kreislauf-Problemen schützen. Besser fürs Herz ist der koffeinfreie Kaffee, da Koffein (in großen Mengen) Herzrasen verursachen kann. Dafür muss man aber sehr viel davon konsumieren.

Wie viele Tassen entkoffeinierten Kaffee darf man trinken?

Im Grunde so viel man will. Entkoffeinierter Kaffee hat keine Nebenwirkungen, wie das Koffein im koffeinhaltigen Kaffee. Auch Schwangere dürfen vom entkoffeinierten Kaffee so viel trinken, wie sie wollen.

Was ist der Unterschied zwischen entkoffeiniert und koffeinfrei?

Entkoffeiniert heißt, dass der Koffeingehalt weniger als 0,1 % beträgt. Laut einer EU-Richtlinie darf Kaffee als koffeinfrei bezeichnet werden, wenn der Koffeingehalt unter 0,08 % liegt. 

Quellen

Bildquellen: © weedezign - stock.adobe.com; © Monkey Business - stock.adobe.com


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Autor: Michael Parzefall
Autor: Michael Parzefall

Michael ist Gründer und Röstmeister von RAUWOLF. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Top-Management internationaler Unternehmen hat er seine Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht. Am liebsten röstet er heute Bohnen kleiner Farmen aus naturnahem Anbau und teilt sein Kaffeewissen im RAUWOLF Rösthaus, auf YouTube oder im Baristakurs.

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