Entkoffeinierter Kaffee in der Schwangerschaft

Schwangere haben es manchmal wirklich nicht leicht – zumindest was die Ernährung angeht. So gibt es eine lange Liste von Genussmitteln, die man als werdende Mutter besser vermeiden sollte. Aber was ist mit Kaffee? Muss der wirklich auch vom Frühstückstisch verschwinden, sobald man die frohe Botschaft erhalten hat?

Die gute Nachricht: Ganz so katastrophal ist die Sache nicht. Denn es geht nicht wirklich um den Kaffee, sondern nur um das darin enthaltene Koffein. Und hier kommt der entkoffeinierte Kaffee ins Spiel: eine hervorragende Alternative für alle werdenden Mütter, die nicht auf ihr liebstes Heißgetränk verzichten möchten.

Inhaltsverzeichnis

1. Das Wichtigste in Kürze
2. Koffein in der Schwangerschaft: Ein No-Go?
3. Entkoffeinierter Kaffee als risikoarme Alternative?
4. Gesundheitliche Vorteile von koffeinfreiem Kaffee
5. Koffeinfreier Kaffee in der Stillzeit
6. Entkoffeinierten Kaffee kaufen: 5 Dinge, die du wissen solltest
7. Entkoffeinierter Kaffee bei RAUWOLF
8. Quellen

Koffein in der Schwangerschaft: Ein No-Go?

Die kurze Antwort? Es kommt darauf an.

Eine etwas unbefriedigende Antwort, das wissen wir. Doch die Frage, ob Koffein während der Schwangerschaft konsumiert werden sollte oder nicht, bleibt weiterhin umstritten. Die Medizin und Wissenschaft haben nämlich noch keinen Konsens darüber erreicht, wie viel Koffein, wenn überhaupt, für schwangere Frauen sicher ist.

So empfiehlt die World Health Organization (WHO) Schwangeren, ihren Koffeinkonsum einzuschränken und nicht mehr als 300 mg am Tag zu konsumieren [1]. Das sind umgerechnet ungefähr drei Tassen Kaffee. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit rät sogar zu einer noch geringeren Dosis Koffein von maximal 200 mg pro Tag [2]. 

Neuere Studien des National Institute of Child Health & Human Development in Bethesda, Maryland, fanden hingegen heraus, dass bereits geringe Mengen Koffein das Wachstum des Kindes nachhaltig beeinflussen. So waren Kinder, deren Eltern im Mittel 50 mg Koffein am Tag konsumierten, im Alter von 7 Jahren etwa 1,50 cm kleiner als Altersgenossen, deren Mütter kein Koffein konsumierten [3]. 

Dafür ist es wichtig zu wissen, dass Koffein nicht nur in Kaffee lauert. Auch in anderen Lebensmitteln ist Koffein enthalten. Hier einige Beispiele: 

Fest steht: Die Schwangerschaft und Koffein vertragen sich nicht so wirklich [4]. So kann ein erhöhter Koffeinkonsum zu einer Vielzahl von Nebenwirkungen führen:

• zu geringem Geburtsgewicht (unter 2.500 Gramm), 
• zu einer Frühgeburt, 
• zu Wachstumsstörungen nach der Geburt,
• und im schlimmsten Fall zu Totgeburten [5].

Wer also lieber auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte in der Schwangerschaft lieber zu entkoffeinierten Kaffee greifen [6]. 

Entkoffeinierter Kaffee als risikoarme Alternative?

Entkoffeinierter Kaffee bietet für viele eine willkommene Alternative, um den geliebten Kaffeegenuss ohne die üblichen Nebenwirkungen von Koffein zu erleben. Doch was genau versteht man unter entkoffeiniertem Kaffee und wie unterscheidet er sich von herkömmlichem? Hier ein paar Fakten zum sogenannten “Decaf”.

Was ist entkoffeinierter Kaffee? 

Entkoffeinierter Kaffee wird aus Kaffeebohnen hergestellt, denen der Großteil des Koffeins entzogen wurde. Die Entkoffeinierung erfolgt, bevor die Bohnen geröstet werden. Das Ziel ist, den Koffeingehalt auf weniger als 0,1 % zu reduzieren, ohne den charakteristischen Kaffeegeschmack zu beeinträchtigen.

Wie wird entkoffeinierter Kaffee hergestellt?

Entkoffeinierter Kaffee wird hergestellt, indem der Koffeingehalt der Bohnen vor dem Rösten reduziert wird. Verbreitete Methoden dafür sind …

• … der wasserbasierte Swiss Water Process, bei dem Koffein durch Wasser und Aktivkohlefilter entfernt wird, 
• das Lösungsmittelverfahren, das Koffein mit Chemikalien wie Ethylacetat extrahiert 
• und die CO₂-Extraktion, die flüssiges Kohlendioxid nutzt. 

Wie viel entkoffeinierten Kaffee darf ich in der Schwangerschaft trinken?

So viel du willst! Im Gegensatz zu koffeinhaltigen Kaffee gibt es beim Konsum von koffeinfreiem Kaffee keine Grenze. Anstatt also genau auf die Anzahl deiner Tassen Kaffee zu achten, kannst du nach Lust und Laune Decaf trinken. Und das bis zu 40 Tassen am Tag!

Morgens zwei Tassen Kaffee, am Nachmittag einen Latte Macchiato und am Abend einen Espresso: mit entkoffeinierten Kaffee kein Problem. Und mit den geschmacksintensiven DECAF-Sorten von RAUWOLF, wird dir der “echte” Kaffee auch nicht so schnell abgehen. 

Gesundheitliche Vorteile von koffeinfreiem Kaffee

Während der Schwangerschaft rücken Gesundheit und Wohlergehen mehr in den Fokus. Die Wahl der richtigen Lebensmittel gewinnt an Bedeutung, besonders wenn es um den täglichen Kaffeekonsum geht. Entkoffeinierter Kaffee bietet hierfür eine interessante Alternative. Werfen wir einen Blick darauf, welche Vorteile entkoffeinierter Kaffee für werdende Mütter bereithält.

Folgende Symptome treten bei einem Eisenmangel häufig auf [9]: 

• Müdigkeit/Abgeschlagenheit
• Konzentrationsschwäche
• Kopfschmerzen
• Blässe der Schleimhäute
• Haarausfall
• Schlafstörungen

Und Koffein macht die ganze Sache dann sogar noch schlimmer. Denn dieser hemmt die Eisenaufnahme ins Blut, indem es dafür sorgt, dass das eingenommene Eisen direkt wieder aus dem Körper ausgeschieden wird. Entkoffeinierter Kaffee hingegen, mit seinem minimalen Koffeingehalt, reduziert dieses Risiko erheblich.

Kleiner Tipp am Rande: Um die Eisenaufnahme zu optimieren, empfiehlt sich ein zeitlicher Abstand zwischen der Kaffeezeit und eisenreichen Mahlzeiten.

Verbesserung der Schlafqualität

Guter Schlaf ist während der Schwangerschaft Gold wert. Ihn zu bekommen ist jedoch nicht immer ganz einfach, denn Schlafstörungen gehören zu einer sehr häufigen Nebenwirkung der Schwangerschaft [10]. Das ist auch wenig überraschend, bei dem ansteigenden Hormonspiegel, der fortlaufenden Veränderung des Körpers und den Gedanken rund um das Baby. 

Koffein, bekannt für seine anregenden Eigenschaften, hilft dabei nicht gerade. Denn, er bleibt wesentlich länger im Körper als angenommen. Bei einem durchschnittlichen Erwachsenen hat Koffein eine Halbwertszeit von etwa vier Stunden [11]. Somit kann Kaffee, je nach individueller Empfindlichkeit, die Einschlafzeit verlängern, die Tiefschlafphasen verkürzen und insgesamt zu einer schlechteren Schlafqualität führen.

Entkoffeinierter Kaffee hingegen beeinträchtigt die Schlafqualität nicht und unterstützt so das allgemeine Wohlbefinden von Mutter und Kind. Die Abwesenheit von Koffein sorgt somit für ruhigere Nächte und eine bessere Erholung.

Schutz des ungeborenen Kindes

Starten wir mit einem wichtigen Fakt: Ungeborene Kinder haben noch nicht die notwendigen Enzyme, um Koffein abzubauen. Denn dieses Enzym wird erst nach der Geburt gebildet [12]. 

Wenn du also Koffein zu dir nimmst, beeinflusst das auch dein ungeborenes Kind. Dies kann zu einem erhöhten Herzklopfen und genereller Unruhe beim Baby führen. Und da es das Koffein nicht effektiv abbauen kann, dauern diese Nebenwirkungen auch noch länger an. Nicht so toll! Beim Konsum von entkoffeinierten Kaffee musst du dir darüber aber keine Gedanken machen. 

Koffeinfreier Kaffee in der Stillzeit

Wie auch während der Schwangerschaft, so heißt es auch in der Stillzeit: Kaffee in Maßen ist erlaubt.

Denn nur ein Bruchteil des Koffeins, den du zu dir nimmst, wird über die Muttermilch an das Baby weitergegeben. Daher sollte das Koffein auch keine Auswirkungen auf dein Baby haben. Allerdings ist jedes Baby anders und besonders bei Neugeborenen kann der Abbau von Koffein einige Zeit dauern.

Entkoffeinierten Kaffee kaufen: 5 Dinge, die du wissen solltest

Du hast dich dazu entschieden, auf koffeinfreien Kaffee umzusteigen? Dann gibt es 5 Dinge, die du vor dem Kauf deines ersten entkoffeinierten Kaffee wissen solltest. 

1. Ist koffeinfreier Kaffee gesünder?

Jein. Die Frage, wie gesund Kaffee ist, lässt sich im Allgemeinen nicht so leicht beantworten. Wie wir in diesem Ratgeber nämlich bereits geklärt haben, ist entkoffeinierter Kaffee zwar eine gute Alternative für Schwangere. Dennoch sollte man nicht generell davon ausgehen, dass koffeinfreier Kaffee gesünder ist. Hier kommt es nämlich auf die Methode der Entkoffeinierung an. Einige Verfahren führen nämlich dazu, dass der entkoffeinierte Kaffee tatsächlich weniger verträglich ist als das koffeinhaltige Pendant.

Manche Studien legen zudem nahe, dass entkoffeinierter Kaffee zu einem höheren Cholesterinspiegel beiträgt [13]. Diese Forschungsergebnisse sind bisher jedoch uneinheitlich und sehr begrenzt. 

Doch auch koffeinhaltiger Kaffee ist nicht ohne seine Tücken. Solltest du beispielsweise unter Sodbrennen leiden, wäre es möglicherweise klug auf einen magenfreundlichen & säurearmen Kaffee umzusteigen. 

2. Bedeutet „Bio“ entkoffeinierter Kaffee ohne Chemie?

Ja, das ist korrekt. In einem Bio-Kaffee dürfen keine chemischen Lösungsmittel genutzt werden. Darauf solltest du übrigens nicht nur in der Schwangerschaft achten, sondern immer. Denn einige chemische Lösungsmittel stehen unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Aus diesem Grund werden unsere Sorten bei RAUWOLF mit der chemiefreien CO₂-Methode entkoffeiniert. 

5. Gibt es entkoffeinierten Kaffee nur als Filterkaffee?

Nein. Bei Rauwolf gibt es eine Filterröstung und eine Espressoröstung. 

Entkoffeinierter Kaffee bei RAUWOLF

Entkoffeinierter Kaffee bietet vollen Genuss ohne Koffein – ideal für Schwangere. RAUWOLF hat deshalb eine spezielle entkoffeinierte Sorte entwickelt, die unseren Ansprüchen genügt.

Du hast Fragen zum Thema entkoffeinierter Kaffee in der Schwangerschaft? Dann kontaktiere uns! Wenn du zuerst eine Kostprobe willst, dann komme in einem unserer Standorte (SCS oder Wien Riverside) vorbei und lass dich von unserem Rauwolf-Team verwöhnen! In unserer Brewbar bereiten wir dir einen frisch gerösteten, entkoffeinierten Kaffee zu, der dir sicher schmecken wird.

Quellen

[1] WHO. (2023, August 09). Restricting caffeine intake during pregnancy. World Health Organization (WHO). https://www.who.int/tools/elena/interventions/caffeine-pregnancy

[2] Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. (2015, May 27). Koffein. EFSA. https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/caffeine

[3] Gleason, J. L. (2022, Oktober 31). Association of Maternal Caffeine Consumption During Pregnancy With Child Growth. Jama Network Open, 5(10). https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2797983

[4] James, J. E. (2020, Juni 29.). Maternal caffeine consumption and pregnancy outcomes: a narrative review with implications for advice to mothers and mothers-to-be. BMJ, 26(3), 114-115. https://ebm.bmj.com/content/26/3/114.info

[5] Starostzik, C. (2020, December 09). Schwangere sollten ganz auf Koffein verzichten. gynäkologie + geburtshilfe, 25(9), 9. https://link.springer.com/article/10.1007/s15013-020-3188-5

[6] Orla Finegan (2020, October 05). Ist Kaffee in der Schwangerschaft erlaubt? Apotheken Umschau. https://www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/ernaehrung/ist-kaffee-in-der-schwangerschaft-erlaubt-790859.html

[7] Eisen | DGE. (2000). Deutsche Gesellschaft für Ernährung. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/

[8] Uhlhaas, J. (2017). Eisenmangel und Schwangerschaft. Diagnostik und Prävalenz von Eisenmangel in der Schwangerschaft [Dissertation]. https://edoc.ub.uni-muenchen.de/21292/1/Uhlhaas_Jana.pdf

[9] Beglingera, C., & Breymannb, C. (2010). Behandlung von Eisenmangel. Schweiz Med Forum, 10(3). https://www.hirslanden.ch/content/dam/klinik-hirslanden/downloads/de/centers/perinatal-ggs/Behandlung%20von%20Eisenmangel.pdf 

[10] Orth, M., & Rasche, K. (2021, Dezember 10). Schwangerschaft und Schlafstörungen. Somnologie, 25, 253–254. https://link.springer.com/article/10.1007/s11818-021-00339-z

[11] EFSA. (2015). Koffein. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/corporate_publications/files/efsaexplainscaffeine150527de.pdf

[12] Göbel, S. (2013, February 26). Kaffee senkt Geburtsgewicht. Apotheken.de. https://www.apotheken.de/news/9081-kaffee-senkt-geburtsgewicht

[13] Wissenschaft.de. (2005, November 17). Koffeinfrei und trotzdem ungesund. wissenschaft.de. https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/koffeinfrei-und-trotzdem-ungesund/

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