Guatemala - Kaffeeland in Zentralamerika
Guatemala liegt im Süden der Halbinsel Yucatán und ist mit 15 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat Zentralamerikas. Zu den Nachbarstaaten Guatemalas zählen Mexiko, Honduras, El Salvador und Belize. Im Osten grenzt das Land an das Karibische Meer und im Südwesten an den Pazifik. Die Hauptstadt Guatemala-Stadt liegt im Süden des Landes und zählt über eine Million Einwohner.
Die Bevölkerung Guatemalas setzt sich aus zwei großen Gruppen zusammen. Etwa 40 % der heutigen Guatemalteken sind europäischer oder europäisch-indigener Abstammung und überwiegend spanischer Herkunft. Ebenfalls etwa 40 % der Bevölkerung sind Indigene und meist Angehörige der Völkergruppe der Maya. Der Rest der Bevölkerung ist asiatischer Abstammung oder stammt von indigenen Kariben und schwarzafrikanischen Sklaven ab.
Guatemala gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, dessen Wirtschaft in den 36 Jahren Bürgerkrieg von 1960 bis 1996 stark gelitten hat. Während dieser Zeit wurden viele landwirtschaftliche Strukturen zerstört und auch die Kaffeeproduktion in Mitleidenschaft gezogen. Die Guatemalteken ließen sich aber nicht unterkriegen und konnten nach der Stabilisierung der politischen Lage wieder an die alte Kaffee-Qualität anknüpfen. Uns von Rauwolf liegt es besonders am Herzen, die kleinen Kaffeebauern und Kooperationen mit fairen Kaffeepreisen zu unterstützen.
Die Geschichte des Kaffees in Guatemala
Übermittlungen zufolge wurde der Kaffee um das Jahr 1750 von den Jesuiten nach Guatemala gebracht. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Kaffeebohnen dort schon einige Jahre zuvor kultiviert wurden. Landschaftlich gesehen bietet Guatemala nämlich optimale Bedingungen für die Kaffeepflanze, die an den fruchtbaren Berghängen der 32 Vulkane besonders gut gedeiht.
Zwangsarbeit und der Bau der Eisenbahn
In den Anfängen des Kaffeeanbaus in Guatemala wurde die indigene Bevölkerung zur Zwangsarbeit auf den Kaffeeplantagen verpflichtet. Besonders schlimm wurde es um 1880, als viele Indios unter schlimmsten Bedingungen zum Eisenbahnbau gezwungen wurden. Die Eisenbahnverbindung war nämlich für die Bewirtschaftung der Kaffeeplantagen unerlässlich geworden.
Während der Zeit der Militärdiktatur von 1933 bis 1944 wurde zumindest der Umfang der Zwangsarbeit geregelt. Die Plantagenbesitzer schafften es jedoch, die Arbeiter bis in die 1960er-Jahre in finanzieller Abhängigkeit zu halten und kontrollierten die Indios sogar bis in die 1980er-Jahre hinein. Erst in den Jahren danach verbesserte sich das System.
Die Anbaugebiete des Kaffees in Guatemala
Guatemala ist von unterschiedlichen Klimazonen und Landschaften mit einer reichen Flora und Fauna geprägt. Die wohl größte landschaftliche Besonderheit stellen die über 30, zum Teil noch aktiven Vulkane, dar. Der fruchtbare und nährstoffreiche Boden der Vulkanhänge bietet perfekte Voraussetzungen für das Gedeihen der Kaffeepflanze. Insgesamt werden in Guatemala rund 270.000 Hektar für den Kaffeeanbau genutzt. Darauf wird überwiegend Arabica-Kaffee kultiviert. Nur im Südwesten des Landes wird in geringen Höhenlagen ein kleiner Teil an Robusta-Varietäten angebaut.
Ein großer Teil des Kaffees wird heute im Süden des Landes, westlich von Guatemala-Stadt kultiviert, wo sich Guatemalas bekannteste Anbauregion Antigua befindet. Weiter Kaffeeregionen Guatemalas sind Huehuetenango, San Marco, Oriente, Coban, Palcya, Mataquescuintia und La Uman in Zacapa. In einer Höhenlage zwischen 1300 und 1800 Metern gedeiht der Hochlandkaffee am besten.
Die Kaffeeernte in Guatemala
In Guatemala werden die meisten Kaffeekirschen noch ganz traditionell von Hand gepflückt und weiterverarbeitet. Die Haupterntezeit findet außerhalb der Regenzeit zwischen August und April statt. Die Verschiffung erfolgt zwischen November und Juni, wobei der Hauptabnehmer ganz klar die USA ist, gefolgt von Deutschland und Japan.
Das händische Pflücken und Sortieren der Kaffeekirschen sorgt für eine besonders hohe Qualität, da nur die reifen, roten Kirschen gepflückt werden und so ein geschmacksreiner Kaffee einsteht. Nach der Ernte werden die Kaffeekirschen in Guatemala in der Regel nass aufbereitet.
Für die Spezialitäten-Kaffees von Rauwolf kommt ausschließlich die „hand-picking“-Methode, also die Ernte per Hand in Frage, denn nur dadurch kann garantiert werden, dass nur reife Kaffeekirschen geerntet und verarbeitet werden. Für diese Spitzenqualität bezahlen wir gerne Preise, die bis zu 40 % über dem normalen „Fair-Trade“- Preis liegen.
Der guatemaltekische Kaffee
Der Kaffee aus Guatemala zeichnet sich durch seinen milden Geschmack und sein facettenreiches Aroma aus. Die besondere Würze und die rauchigen Untertöne sind auf die vulkanischen Böden der Anbaugebiete zurückzuführen. Die edlen Kaffee-Varietäten aus Guatemala zählen heutzutage wieder zu den weltweiten Spitzenkaffees.
Alsbesonders hochwertig gelten die Arabica-Bohnen aus La Antigua Guatemala. Die historische Stadt im zentralen Hochland Guatemalas ist von drei periodisch aktiven Vulkanen umgeben, die auch heute noch eine Bedrohung für die Einwohner darstellen. Für den Kaffeeanbau sind die fruchtbaren vulkanischen Böden hingegen ein echter Segen, denn dort gedeihen hochwertige Arabica-Varietäten wie „Bourbon“ und „Catuai“ auf über 1.500 Metern.
Die Kaffees aus Antigua sind sehr komplex und überraschen je nach Röstgrad mit verschiedenen Nuancen. Zum Vorschein kommen können ein leichter Zitrusgeschmack, eine dezente Haselnussnote und bei dunkleren Röstungen ein Geschmack, der an Zartbitterschokolade erinnert.
Genau wie unser Namenspatron Leonhard Rauwolf, Entdeckungsreisender, Botaniker und der wohl erste Barista Europas, sind auch wir Entdecker und immer auf der Suche nach neuen, außergewöhnlichen Kaffees und Geschmacksrichtungen, die uns begeistern.
Natürlicher Anbau, Nachhaltigkeit und fairer Handel auf Augenhöhe – unsere Werte
Wir von Rauwolf legen besonders großen Wert darauf, dass unsere Kaffees möglichst auf natürliche Weise, ohne den Einsatz von Chemikalien und Pestiziden angebaut werden. Am liebsten ist uns, wenn wir die Kaffeebauern und -händler persönlich kennen und genau wissen, wo und unter welchen Bedingungen der Kaffee angebaut wird. Dieser direkte Draht zur Produktionsstätte hat für uns mehr Aussagekraft als jedes Bio-Label.
Eigentümer und Röstmeister von Rauwolf Michael Parzefall versteht unter „Fair-Trade“ fairen Handel auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass die Kaffeebauern, die Rauwolf mit Spezialitäten-Kaffees höchster Qualität versorgen, auch angemessen entlohnt werden. Fair bedeutet also, einen überdurchschnittlichen Preis für Spitzenqualität zu bezahlen und damit die lokale Community zu unterstützen. Für unsere Spezialitäten-Kaffees zahlen wir Preise weit über dem Fairtrade Preis und ermöglichen so ein nachhaltiges Wirtschaften. Das sichert die Entwicklung der Kaffeebauern, ihrer Arbeiter und der ganzen Region.
Röstfrischen Kaffee aus Guatemala bei Rauwolf bestellen
Im Online-Shop von Rauwolf findest du feinsten Arabica-Kaffee aus Guatemala, der aus einer natürlichen und nachhaltigen Kaffeeproduktion stammt. Wir bieten sowohl verschiedene Blends an als auch Varietäten, die zu 100 % aus Guatemala stammen.
Unser Spitzenkaffee „Corylus Ferus“ stammt aus der berühmten Kaffeeregion Antigua Los Volcanes in Guatemala und ist ein Kaffee mit außergewöhnlichen und komplexe Geschmacksnuancen. Er zeichnet sich durch eine dezente Note von Haselnuss und Mandel mit leichtem Zitrusgeschmack und einem Hauch dunkler Schokolade aus. Im Abgang ist er langanhaltend und würzig. Wir wünschen viel Spaß beim Probieren!
Verbesserung der Produktionsbedingungen
Erst um 1986, als die Demokratisierung eingeleitet wurde, verloren die Plantagenbesitzer langsam an Macht. Endlich konnten sich die indigenen Kleinbauern wieder zu einer Genossenschaft zusammenschließen und die Verarbeitung und den Vertrieb ohne Zwischenhändler abwickeln. Für viele Kleinbauern in Guatemala ist der Kaffeeanbau jedoch nach wie vor kein lukratives Geschäft.
Es liegt nun an den Kaffeehändlern und Konsumenten, auf faire Produktionsbedingungen und eine angemessene Bezahlung der Kaffeebauern aus Guatemala zu achten. Das bedeutet für uns von Rauwolf ganz konkret, hochwertigen Kaffee aus einer natürlichen und nachhaltigen Produktion zu kaufen und dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Für eine exzellente Qualität sind wir nämlich bereit, Spitzenpreise zu bezahlen und damit die lokalen Kaffeebauern zu unterstützen.
Bild 1: © Suzanne Plumette – stock.adobe.com
Bild 3: © khamkula – stock.adobe.com
Bild 4: © Tomas Hajek – stock.adobe.com
Verbesserung der Produktionsbedingungen
Erst um 1986, als die Demokratisierung eingeleitet wurde, verloren die Plantagenbesitzer langsam an Macht. Endlich konnten sich die indigenen Kleinbauern wieder zu einer Genossenschaft zusammenschließen und die Verarbeitung und den Vertrieb ohne Zwischenhändler abwickeln. Für viele Kleinbauern in Guatemala ist der Kaffeeanbau jedoch nach wie vor kein lukratives Geschäft.
Es liegt nun an den Kaffeehändlern und Konsumenten, auf faire Produktionsbedingungen und eine angemessene Bezahlung der Kaffeebauern aus Guatemala zu achten. Das bedeutet für uns von Rauwolf ganz konkret, hochwertigen Kaffee aus einer natürlichen und nachhaltigen Produktion zu kaufen und dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Für eine exzellente Qualität sind wir nämlich bereit, Spitzenpreise zu bezahlen und damit die lokalen Kaffeebauern zu unterstützen.