Kaffeeunverträglichkeit

Schwitzen, Zittern und Kopfschmerz sind der Preis, den du für eine Tasse Kaffee zahlst? Das ist nicht normal und deutet auf eine Kaffeeunverträglichkeit hin. Bedeutet das, dass du nie wieder das wohlfühlende Aroma einer Tasse Kaffee schmecken kannst? Ganz so dramatisch ist die Sache zum Glück nicht.  

Erfahre in diesem Ratgeber, woher eine Kaffeeunverträglichkeit kommt, welche Symptome sie hervorruft und was du dagegen machen kannst. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kaffeeunverträglichkeit entsteht durch die Reaktion des Körpers auf bestimmte Substanzen, wie Koffein, Chlorogensäure, Bitterstoffe oder Histamin.
  • Im Gegensatz zu einer Allergie, die das Immunsystem betrifft, handelt es sich bei der häufiger auftretenden Unverträglichkeit meist um eine Stoffwechselproblematik.
  • Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Zittern, Schwindel und Müdigkeit.
  • Eine Behandlung gegen Kaffeeunverträglichkeit gibt es nicht – stattdessen sind Anpassungen im Konsum erforderlich, um Beschwerden zu vermeiden.

Person mit Kaffeetasse hat Bauchschmerzen wegen Kaffee-Unverträglichkeit

Was ist eine Kaffeeunverträglichkeit?

Eine Kaffeeunverträglichkeit beschreibt die Schwierigkeit des Körpers, auf die im Kaffee enthaltenen Substanzen wie Koffein, Säuren oder Bitterstoffe angemessen zu reagieren. Dabei handelt es sich nicht um keine klassische Allergie, sondern eher um eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen.

Unterschied zwischen einer Allergie auf Kaffee und einer Unverträglichkeit

Es ist wichtig, zwischen einer Allergie gegen Kaffee und einer Unverträglichkeit von Kaffee zu unterscheiden, da sie verschieden behandelt werden müssen.

  • Allergie auf Kaffee: Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, die  Bestandteile des Kaffees (z. B. Proteine) als Bedrohung einstuft. Typische Symptome sind Hautausschläge, Atemnot oder Schwellungen. Diese Reaktionen können unmittelbar nach dem Kaffeekonsum auftreten und sind potenziell gefährlich. Allergien gegen Kaffee sind jedoch äußerst selten.
  • Unverträglichkeit von Kaffee: Hier ist das Immunsystem nicht beteiligt. Stattdessen hat der Körper Schwierigkeiten, bestimmte Substanzen im Kaffee, wie Koffein oder Chlorogensäure, zu verarbeiten. Symptome wie Sodbrennen, Herzrasen oder Übelkeit treten oft zeitverzögert und weniger heftig auf.

Wichtig:

Das Wissen um diesen Unterschied ist essenziell, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Bei einer Allergie ist der komplette Verzicht auf Kaffee unumgänglich, da auch kleine Mengen gefährlich sein können. Bei einer Unverträglichkeit gibt es jedoch oft Alternativen und Anpassungen, die den Genuss weiterhin ermöglichen.

Kaffeeunverträglichkeit vs. Koffeinunverträglichkeit

Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, unterscheiden sich Kaffeeunverträglichkeit und eine Koffein-Allergie grundlegend in ihrer Ursache

Bei einer Koffeinunverträglichkeit ist das Koffein der Auslöser. Menschen mit einer Koffeinunverträglichkeit können oft auch keine anderen koffeinhaltigen Getränke wie Tee, Cola oder Energy-Drinks konsumieren. Typische Symptome sind Herzrasen, Zittern, Schwindel oder Schlafstörungen. 

Bei einer Koffeinunverträglichkeit ist die Lösung einfach:

Probiere eine unserer entkoffeinierten Kaffeesorten und meide auch andere koffeinhaltige Getränke.

Eine Kaffeeunverträglichkeit kann durch verschiedene Substanzen im Kaffee ausgelöst werden, z. B. Chlorogensäure, Bitterstoffe oder Histamin. Selbst wenn der Kaffee entkoffeiniert ist, können Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Magenschmerzen auftreten. Sowohl die Identifikation des Auslösers als auch die passenden Lösungen erfordern hier etwas mehr Feingefühl.

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Kaffeeunverträglichkeit: Ursachen und Auslöser

Eine Unverträglichkeit gegenüber Kaffee kann also durch eine Vielzahl von Inhaltsstoffen ausgelöst werden. Werfen wir einen Blick auf die häufigsten Ursachen

Chlorogensäure

Chlorogensäure gehört zu den Hauptsäuren im Kaffee und kann bei empfindlichen Mägen Beschwerden wie Sodbrennen oder Übelkeit verursachen. Ihr Abbau beginnt erst ab einer Temperatur von mindestens 208 °C und hängt von einem kontrollierten Röstprozess ab. 

Bitterstoffe

Während Bitterstoffe dem Kaffee seinen charakteristischen Geschmack verleihen, können sie empfindliche Mägen belasten. Sie entstehen vor allem durch längere Röstzeiten oder falsche Zubereitung. Insbesondere überextrahierter Kaffee – etwa durch zu lange Brühzeiten – enthält vermehrt Bitterstoffe, die zu Magenbeschwerden oder Sodbrennen führen können.

Histamin

Histamin ist ein biogenes Amin, das in vielen Lebensmitteln vorkommt. Kaffee selbst enthält zwar nur wenig Histamin, dennoch kann er für Personen mit einer Histaminintoleranz zum Problem werden. 

Er blockiert nämlich das DAO-Enzym, das für den Abbau von Histamin zuständig ist, und wirkt zudem als Histamin-Liberator. Das bedeutet, Kaffee kann dazu führen, dass körpereigenes Histamin freigesetzt wird. Bei Menschen mit Histaminintoleranz führt das häufig zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Hautrötungen oder Magenbeschwerden – und diese können sogar bis zu 72 Stunden nach dem Kaffeegenuss auftreten. 

Koffeinüberempfindlichkeit: Symptome und Auswirkungen

Kaffee kann für die einen ein Lebenselixier sein, für andere jedoch zur Herausforderung werden. Wenn der Körper auf die Inhaltsstoffe des Kaffees empfindlich reagiert, äußert sich das oft durch unangenehme Symptome. 

Häufige Symptome

Die Symptome einer Kaffeeunverträglichkeit können von Person zu Person variieren – sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Intensität. Während manche nur leichte Beschwerden verspüren, können die Auswirkungen bei anderen deutlich stärker sein. Hier sind einige der häufigsten Symptome im Überblick:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit oder Blähungen gehören zu den häufigsten Reaktionen. 
  • Herzrasen und Zittern: Besonders empfindliche Menschen können auf das Koffein mit einem beschleunigten Herzschlag, erhöhtem Blutdruck oder innerer Unruhe reagieren.
  • Kopfschmerzen und Schwindel: Ein weiteres Anzeichen, dass der Körper Schwierigkeiten hat, Kaffee zu verstoffwechseln.
  • Allgemeines Unwohlsein: Müdigkeit, Schwächegefühl, heftiges Schwitzen oder ein „flaues Gefühl“ im Magen können ebenfalls auftreten.

Langfristige Probleme

Eine gelegentliche Unverträglichkeit ist zwar unangenehm, aber meist harmlos. Treten die Symptome jedoch regelmäßig auf und wird der Kaffee trotzdem weiterhin konsumiert, kann das die Magen-Darm-Gesundheit belasten oder den allgemeinen Wohlfühlfaktor erheblich senken.

Wenn du den Verdacht hast, allergisch auf Kaffee zu sein, empfehlen wir dir, einen Nahrungsmittelunverträglichkeitstest bei einem Arzt deines Vertrauens zu machen. So kannst du sicher feststellen, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt, und gezielt darauf reagieren.

Kaffee trotz Kaffeeunverträglichkeit: diese 5 Tipps helfen

Eine Kaffeeunverträglichkeit kann leider nicht behandelt werden. Doch auch wenn dein Magen manchmal streikt, gibt es Wege, den Kaffeegenuss zu retten. Von der Wahl der richtigen Bohnen bis hin zur Zubereitung – oft sind es kleine Veränderungen, die einen großen Unterschied machen. 

Mit unseren 5 Tipps zeigen wir dir, wie du deinen Kaffee möglicherweise trotz Komplikationen genießen kannst:

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Tipp 1: Investiere in guten Kaffee

Nicht alle Kaffees sind gleich, und besonders bei einem empfindlichen Magen kann die Qualität einen großen Unterschied machen. Hochwertige Kaffees, wie die von Rauwolf, stammen aus naturnahem, nachhaltigem Anbau und werden schonend per Hand geröstet. 

Dieses Verfahren baut Säuren ab und bringt die natürlichen Aromen der Bohne perfekt zur Geltung.  Industriell hergestellter Kaffee, der oft schnell und heiß geröstet wird, kann hingegen zu Magenproblemen führen.

Tipp 2: Espresso statt Filterkaffee

Überraschend, aber wahr: Espresso ist für empfindliche Mägen oft verträglicher als normaler Kaffee. Denn obwohl er kräftiger schmeckt, enthält er dank seiner Zubereitung weniger Säuren und Reizstoffe. 

Beim Espresso wird Wasser nämlich unter hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst – und das in einer rekordverdächtigen Zeit von nur etwa 27 Sekunden. Diese kurze Brühzeit sorgt dafür, dass weniger Säuren und Bitterstoffe in deine Tasse gelangen. 

Zusatztipp:

Für extra Bekömmlichkeit probiere einen Espresso als Verlängerter oder als Espresso Macchiato – so wird er noch sanfter.

Tipp 3: Gönn dir einen Snack dazu

Tipp 3 stammt aus dem Buch „Kaffee für Anfänger“, aber wusstest du, dass ein leerer Magen und Kaffee keine guten Freunde sind?  Ohne Puffer kurbelt Kaffee die Magensäureproduktion ordentlich an – das kann Sodbrennen oder Übelkeit auslösen. Ein kleiner Snack wie ein Keks, ein paar Nüsse oder ein Toast wirkt da wahre Wunder und macht den Kaffeegenuss viel bekömmlicher.

Tipp 4: Sauberkeit zählt

Schimmelsporen und Ablagerungen in Kaffeemaschinen sind echte Übeltäter, wenn es um Magenprobleme geht. Selbst hochwertiger Kaffee verliert seinen Reiz, wenn die Maschine nicht sauber ist. Reinige regelmäßig deine Kaffeemaschine mit dem passenden Kaffeemaschinenreiniger und achte auf die richtige Aufbewahrung deiner Kaffeebohnen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Kuchenstück als Snack gegen Kaffee-Unverträglichkeit

Tipp 5: Verwende säurearme Kaffeesorten

Ganz ohne Säuren kommt Kaffee nicht aus – aber mit den richtigen Sorten kannst du deinem Magen dennoch etwas schonen! Der Star für säurearmen Kaffee ist die Arabica-Bohne. Sie hat von Natur aus weniger Säure und Koffein als die Robusta-Bohne und ist dadurch besonders verträglich. 

Das wirkliche Geheimnis liegt jedoch in der richtigen Röstung: Bei der langsamen Trommelröstung werden die Säuren abgebaut, ohne dass das Aroma verloren geht. 

Zusatztipp:

Mit hochwertigen Arabica-Bohnen und einer langsamen Trommelröstung bist du auf der sicheren Seite. Unser magenschonendes Espresso-Probierpaket bietet genau das – gönn dir und deinem Magen etwas Gutes!

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Zeit für Plan B: Kaffeealternativen

Du hast alle Tipps ausprobiert, aber du hast immer noch ein komisches Gefühl nach dem Kaffee? Dann musst du wohl der Wahrheit ins Auge sehen: Dein Körper verträgt Kaffee wohl wirklich nicht. Das klingt hart, ist aber kein Grund zur Verzweiflung. 

Es gibt eine Vielzahl wohlschmeckender Getränke, die zwar das „schwarze Gold“ nicht komplett ersetzen können, aber eine genussvolle Alternative bieten: 

  • Getreidekaffee: Hergestellt aus Malz, Zichorie oder Roggen – koffeinfrei, magenfreundlich und leicht „kaffeig“ im Geschmack.
  • Lupinenkaffee: Glutenfrei, koffeinfrei und mit einem vollmundigen Aroma, das an echten Kaffee erinnert.
  • Matcha-Tee: Der grüne Energiespender liefert sanft anhaltendes Koffein und ist gut verträglich.
  • Chicorée-Kaffee: Herb-süßlich, säurefrei und ideal für den Abend – erinnert geschmacklich an Kaffee.
  • Kräutertee: Pfefferminze, Rooibos oder Fenchel sind leckere, koffeinfreie Alternativen, die wohltuend wirken.
  • Kakao oder Carob: Schokoladige Optionen für gemütliche Stunden, ganz ohne Koffein.
  • Golden Milk: Eine wärmende Mischung aus Kurkuma, Ingwer und Pflanzenmilch – perfekt für den Morgen.

Kaffeeunverträglichkeit bekämpfen: der richtige Kaffee von RAUWOLF

Eine Kaffeeunverträglichkeit bedeutet nicht, dass du auf das wohltuende Aroma und den Genuss einer Tasse Kaffee verzichten musst. Entdecke die magenschonenden Kaffees von RAUWOLF und genieße Kaffee ganz ohne geschmackliche Einbußen: 

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Du hast Fragen rund um das Thema Kaffeeunverträglichkeit oder suchst nach Lösungen, die zu dir passen? Dann kontaktiere uns – wir sind gerne für dich da! Wenn du die Verträglichkeit unserer Kaffees testen möchtest, besuche uns in einer unserer drei Filialen. Unser Rauwolf-Team bereitet dir in der Brewbar einen frisch gerösteten Kaffee zu, der durch unser schonendes Röstverfahren auch bei empfindlichem Magen oft gut vertragen wird.

Häufig gestellte Fragen zur Kaffeeunverträglichkeit

Wie kann man eine Kaffeeunverträglichkeit behandeln?

Eine direkte Behandlung gibt es leider nicht. Stattdessen liegt der Fokus darauf, die auslösenden Faktoren zu vermeiden. Das kann bedeuten, auf säurearme oder entkoffeinierte Kaffeesorten umzusteigen, die Zubereitungsart anzupassen oder Alternativen wie Getreidekaffee zu wählen.

Entzieht Kaffee dem Körper Flüssigkeit?

Nein, das ist ein Mythos. Obwohl Kaffee eine harntreibende Wirkung hat, trägt er dennoch zur Flüssigkeitszufuhr bei. Selbst mehrere Tassen am Tag sorgen nicht dafür, dass der Körper dehydriert.

Wie kann man sich auf eine Kaffeeunverträglichkeit testen?

Am besten führst du ein Ernährungstagebuch, um herauszufinden, ob und welche Symptome nach dem Kaffeegenuss auftreten. Für eine genaue Diagnose kann ein Arzt Unverträglichkeitstests durchführen, wie etwa einen Pricktest, Blutuntersuchungen oder Histamintests.

Hat der weibliche Zyklus Einfluss auf die Kaffeeverträglichkeit?

Ja, hormonelle Veränderungen können die Verträglichkeit beeinflussen. Kurz vor oder während der Periode berichten manche Frauen von verstärkter Empfindlichkeit gegenüber Kaffee, was auf den Einfluss von Hormonen wie Östrogen und Progesteron zurückzuführen ist.

Quellen

Hausarztpraxis am Romanplatz (2024, September 23). Kaffee und Histaminintoleranz: Was steckt hinter Kreislaufproblemen, Symptomen und Schwindel durch Koffein Unverträglichkeit?

LYKON (2024, Februar 27). Kaffeeunverträglichkeit

EFSA journal (2015, Mai 27). Scientific Opinion on the safety of caffeine

MMW -Fortschritte der Medizin (2016, Juli 1). Unverträglichkeit oder Allergie?

Bildquellen: Bild 1: © Andrey Popov - stock.adobe.com

Autor: Michael Parzefall
Autor: Michael Parzefall

Michael ist Gründer und Röstmeister von RAUWOLF. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Top-Management internationaler Unternehmen hat er seine Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht. Am liebsten röstet er heute Bohnen kleiner Farmen aus naturnahem Anbau und teilt sein Kaffeewissen im RAUWOLF Rösthaus, auf YouTube oder im Baristakurs.

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