Kaffee-Wissen
Wer in Italien in keinem Haushalt fehlen darf, im deutschsprachigen Raum einen völlig falschen Namen trägt und dir mittels Blubbern und Fauchen ansagt, dass er vom Herd genommen werden will, ist der Hauptdarsteller in diesem Artikel: der Espressokocher. Hier findest du alles Wissenswerte rund um die Kanne inkl. Espressokocher-Anleitung nach italienischem Originalrezept! Entweder zum Lesen oder als Video:
Inhaltsverzeichnis
Espressokocher-Zubereitung leicht gemacht! Die Bialetti-Anleitung nach original italienischem Rezept findest du hier. Zunächst erfährst du jedoch, was du für einen guten Kaffee aus der Bialetti, wie der Espressokocher auch genannt wird, benötigst:
Kaffeebohnen
Am besten schmecken frisch gemahlene Espresso-Röstungen.
Menge des Kaffees
Sieb bis oben auffüllen, aber nicht festdrücken; in die Bialetti Mokka Express passen 22 Gramm Kaffeepulver.
Menge des Wassers
Wasser bis unter das Ventil auffüllen
Mahlgrad
mittel (ideal: etwas gröber als für Siebträger und feiner als für Filterkaffee )
Was du sonst noch benötigst
Espresso (Tipp: Theobroma Amygdalum: voller, schokoladiger Körper mit leichter Mandelnote)
Espressokocher
Kaffeemühle, um den Espresso frisch zu mahlen
einen Herd
einen Wasserkocher zum Vorwärmen des Wassers
deine Lieblingstasse
Italienischer Kaffeegenuss gehört für uns einfach dazu, ganz egal, ob man nur ein Italien-Fan oder ein leidenschaftlicher Kaffeetrinker ist. Wir von Rauwolf lieben beides: das Land und den Kaffee. Deshalb sind wir ständig auf Entdeckungsreise und sehen uns vor Ort an, wie die Espressokocher-Zubereitung funktioniert – die Kanne ist übrigens ein UNESCO-Weltkulturerbe!
Hier ist das Ergebnis unserer Entdeckung in 5 einfachen Schritten zusammengefasst!
Das Wasser bis in Höhe des Sicherheitsventils in den unteren Behälter füllen. Anschließend das Kaffeesieb draufsetzen. Wenn du das Wasser zudem vorheizt, dann verringerst du die Gefahr, dass der Kaffee aus dem Espressokocher bitter schmeckt. Denn so erhitzt das Metall beim Kochen weniger stark! Aber pass auf, dass du dir nicht die Finger verbrennst, wenn du die Kanne zuschraubst!
Das Kaffeesieb sollte immer komplett mit frischem und aromatischen Kaffeepulver gefüllt sein. Im Idealfall mahlst du den Kaffee erst kurz bevor du ihn verwendest. Ob du dabei zuerst den Filter einsetzt und ihn dann füllst oder den eingesetzten Filter befüllst, bleibt dir überlassen. Setze nach dem Befüllen den oberen Teil auf den Espressokocher und schraube ihn fest.
Aber: Das Pulver im Sieb nicht festdrücken, sonst funktioniert die Zubereitung nicht richtig. Angepasst an deinen Kaffeekonsum kannst du die Bialetti in verschiedenen Größen kaufen und so Kaffee für nur eine Tasse oder für die ganze Familie zubereiten. In eine Bialetti Mokka Express passen ungefähr 22 g Kaffee, was gut drei Espresso-Tassen füllt.
Dafür den Kocher auf den Herd stellen, der auf ca. zwei Drittel aufgedreht wurde. Wenn dein Herd schwächer ist, dann stelle ihn auf maximale Hitze. Der Kaffee steigt erst auf, wenn im unteren Teil der Bialetti durch das kochende Wasser ein Dampfdruck entsteht.
Das Wichtigste: Das Wasser darf nur leicht siedend kochen und keinesfalls stark sprudeln. Der Kaffee muss zügig und gleichmäßig und ohne Dampfblasen aufsteigen. Dampfblasen entstehen, wenn die Herdplatte zu hoch eingestellt ist und das Wasser stark sprudelnd kocht oder, wenn das Kaffeepulver zu undurchlässig ist (zu fein, zu viel).
Wichtig ist, dass du die Bialetti vom Herd nimmst, bevor das Wasser komplett aufgestiegen ist und der Dampf aus dem Unterteil den Kaffee verbrennt. Sobald der Kaffee aus dem Steigrohr zu laufen beginnt, nimm die Kanne vom Herd.
Rauwolf-Tipp: Jeder Espressokocher verhält sich anders. So musst du den idealen Zeitpunkt zum Herunternehmen selbst durch Probieren bestimmen. z.B. sofort wenn der erste Kaffee aufsteigt oder wenn der Boden vollständig bedeckt ist– aber immer vor! dem Spucken oder Zischen! Wenn du den Kaffee lieber "verlängert" magst, füge einfach heißes Wasser aus einem Wasserkocher hinzu. Garantiert ohne verbrannte Bitterstoffe ;-)
Aber Achtung, die Bialetti wird sehr heiß! Deshalb nur den Griff aus Kunststoff und niemals das Metall berühren!
Gieße den Kaffee direkt aus dem Kaffeezubereiter in deine Lieblingstasse und genieße den Kaffee. Falls noch Wasser aus Schritt 1 übrig ist, verwende es, um die Tassen vorzuwärmen.
Rauwolf Tipp
3 x 250 g
Röstfrische Espresso-Sorten zum Testen
Soweit, so gut, doch für eine vollständige Bialetti-Anleitung fehlen noch ein paar Grundlagen. Deswegen beantworten wir hier oft gestellte Fragen zur Espressokocher-Zubereitung:
Es gibt Modelle aus Aluminium (ganz nach dem Original) und Edelstahl. Letztere scheinen den Markt zu erobern, weil Aluminium für den modernen Induktionsherd ungeeignet ist und die gesundheitlichen Risiken immer wieder diskutiert werden. Unsere hauseigenen Tests mit einer Vielzahl verschiedener Modellen haben zudem ergeben, dass Alumodelle besser dichten und dadurch besser Druck aufbauen. So wird der Kaffee viel schonender gebrüht und verbrennt nicht.
Unabhängig von jeglichen Studien wird empfohlen, den Espressokocher mindestens dreimal aufkochen zu lassen und den Kaffee wegzuschütten, bevor du ihn trinkst.
Für einen normalen Herd oder den Induktionsherd benötigst du verschiedene Kannen. Die Aluminium-Variante funktioniert nämlich nicht auf einem Induktionsherd, weil sie nicht magnetisch ist. Eine Edelstahl-Variante kannst du hingegen auf allen Herdarten verwenden.
Rauwolf-Tipp: Es gibt auch kleine mobile Herdplatten, die perfekt der Größe einer Bialetti entsprechen. So erzeugst du weniger Abwärme und die Platte eignet sich auch perfekt für unterwegs!
Wir von Rauwolf empfehlen für die Zubereitung in der Bialetti unsere Espresso-Röstungen mit kräftigen Röstaromen, ohne bitter zu sein und mit wenig Säure. Zum Beispiel unser schokoladiger 1001 Theobroma Amygdalum, oder der kräftige, italienische 1002 Italus Robustus mit 30 % Robusta. Mehr dazu hier: Welcher Kaffee für die Bialetti?
Idealerweise werden die Bohnen erst unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen. So kann das beste geschmackliche Ergebnis erzielt werden. Unsere Vorschläge auf einen Blick:
NO 1001
Kräftig Schokoladig
NO 1002
Kräftig Italienisch
NO 3005
Schokolade dunkle Beeren
NO 3007
röstig würzig
NO 3004
Walnuss Kirschen
NO 3003
Hagebutte (Bio zertifiziert)
NO 1004
Samtweich & Nussig
NO 3002
Macadamia-Nuss, Nektarine
NO 3006
Robusta pur
Der Espressokocher ist unter dem Namen seines Erfinders, des Italieners Alfonso Bialetti, ebenfalls nahezu weltweit bekannt. Dieser hat das Patent im Jahre 1933 angemeldet. Sein Sohn Renato Bialetti übernahm das Unternehmen nach Kriegsende und wurde als der Mann mit dem Schnauzer selbst zur Werbefigur für die Bialetti. Renato verstarb im Jahr 2016 und ließ sich, wie sollte es anders sein, in einer Bialetti bestatten.
Doch was macht diesen Kaffee-Zubereiter so besonders? Wo liegen seine Fehlerquellen und was gilt es beim achteckigen Italiener sonst noch zu beachten?
Nachdem wir dir das Geheimnis zur Zubereitung eines aromatischen Mokkas verraten haben, wollen wir kurz erklären, wie ein Espressokocher funktioniert. Grundlegend besteht er einmal aus drei Teilen:
Eigentlich ist das Handling ganz einfach, wenn man auf einige wenige Dinge achtet. Das Prinzip des Kochers ist immer gleich, egal welche Größe, Bauart oder Marke du verwendest. Der untere Teil wird mit Wasser befüllt. In das Sieb wird Kaffeepulver gegeben. Wenn das Wasser im Kessel zu kochen beginnt und verdampft, entsteht ein Überdruck und so wird das Wasser durch das Kaffeepulver gedrückt. Der fertige Kaffee steigt in das Steigrohr hinauf und sammelt sich im oberen Teil der Kanne.
Die Bezeichnung Espressokocher, die im deutschsprachigen Raum sehr verbreitet ist, ist im Grunde falsch. Denn aus der Bialetti kommt kein Espresso, sondern sehr starker Kaffee. Warum das so ist? Naja, wenn man Espresso zubereitet, muss ordentlich Druck aufgebaut werden, das kannst du zum Beispiel in unserem Beitrag zur Siebträger-Zubereitung genau nachlesen.
Denn damit dieser entsteht, braucht es 9 bar Druck und die Kanne schafft lediglich 1,5 bis 3 bar. Aus diesem Grund fehlt auch die Crema beim Kaffee aus dem Espressokocher! Der Espressokocher heißt in Italien deshalb auch Caffettiera, was übersetzt Kaffeekanne bedeutet und auch für andere Geräte verwendet wird.
Was dabei rauskommt, heißt schlicht Caffè und der Unterschied zum Espresso ergibt sich in Italien aus dem Zusammenhang: Espresso wird in der Bar getrunken, Kaffee zu Hause und dieser erinnert uns stark an einen Mokka.
In Sachen Reinigung hat uns dieser italienische Zubereiter auch überzeugt, denn es geht kaum schneller! Wenn man auf eine saubere Arbeitsweise achtet, dann wird man lange etwas von der Bialetti haben. Dazu gehört die Grundreinigung nach jener Zubereitung und eine Generalreinigung mit Entkalkung.Folgende Schritte sind nötig, um die Bialetti wieder sauber zu verstauen:
Auch ein Entkalken schadet nach einiger Zeit nicht:
Was du hingegen niemals tun solltest: Den Espressokocher in den Geschirrspüler geben! Zumindest die Variante aus Aluminium. Denn dann löst sich das Aluminium, der Kocher wird matt und kann in den Müll wandern.
Übrigens: Der Mythos, dass die Bialetti ungewaschen mit einer "Patina" den besten Kaffee macht, ist weit verbreitet, aber totaler Unsinn.
Nun ist es vollbracht und du weißt wirklich alles, was es über die Bialetti zu wissen gibt! Oder? Falls dir noch die ein oder andere kuriose Info fehlt oder du eine ganz spezielle Espressokocher-Anleitung für uns hast, dann teile dein Wissen gerne in den Kommentaren. Ansonsten wünschen wir dir viel Trinkgenuss mit dem italienischen Klassiker.
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Das liegt daran, dass im Kocher nicht genügend Druck entsteht. Für eine schöne Crema müssen es wie beim Siebträger gut 9 bar sein, beim Espressokocher sind es lediglich 1,5 bis 3 bar Druck.
Nicht jeder Espressokocher ist für den Induktionsherd geeignet. Bei Kannen aus Aluminium oder generell jedem Metall, dass nicht ferromagnetisch, also leitend ist, klappt die Zubereitung am Induktionsherd nicht.
Um zu überprüfen, ob ein Topf, eine Pfanne oder eine Espressokanne für den Induktionsherd geeignet ist, halte einen Magneten daran. Wenn dieser haften bleibt, dann klappt die Zubereitung am Induktionsherd.
Das passiert, wenn du die Kanne nicht rechtzeitig vom Herd nimmst. Denn in diesem Fall verdampft das komplette Wasser im Kessel und erzeugt den metallischen Geschmack.
Es kann aber auch daran liegen, dass der Espressokocher falsch gereinigt wurde (z. B. im Geschirrspüler) und sich deshalb Aluminiumteile vom Gerät lösen. Wenn das der Fall ist, kaufe am besten eine neue Bialetti!
Für den Espressokocher ist ein mittlerer Mahlgrad beim Kaffee optimal.
Nein. Denn so kann das Wasser nicht richtig durch das Sieb gepresst werden.
Michael ist Gründer und Röstmeister von RAUWOLF. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit im Top-Management internationaler Unternehmen hat er seine Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht. Am liebsten röstet er heute Bohnen kleiner Farmen aus naturnahem Anbau und teilt sein Kaffeewissen im RAUWOLF Rösthaus, auf YouTube oder im Baristakurs.
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